Los geht´s

Das wird ein Vatertag. Aus einer spontanen Idee ist doch tatsächlich Wirklichkeit geworden. Lukas und ich wollen den Vatertag gemeinsam in Brüssel verbringen. Von Bonn aus gesehen, sind das ja auch nur gute zwei Stunden. Gut, ich bin ja nun mal nicht in Bonn, aber das sind ja auch nur 2 Stunden.

Ich starte also kurz nach 8 – noch mit geschlossenem Dach – auf die A3 Richtung Bonn Castell.

Unser Cabrio

Wenn alles nach Plan läuft, sind wir heute Nachmittag schon im Motel One in der Rue Royale in Brüssel. Und dass es gut läuft, steht ja wohl gar nicht zur Diskussion.

Bis Bonn passt schon mal alles perfekt. Ziemlich genau 2 Stunden brauche ich, der Sechszylinder freut sich, dass er mal wieder etwas zu tun bekommt…

 

Go West!

Nun erstmal alles ausladen, was nur mit nach Bonn sollte: Frische Wäsche (auf dem Rückweg muss ja wieder Platz für die getragenen Sachen sein!), allerlei Kleinkram und vor allem zwei nagelneue Feldbetten. Da jetzt schon die zweite Luftmatratze nach kurzer Zeit den Geist aufgegeben hat, probieren wir es jetzt mal so.

Und dann kann es los gehen, auf zur zweiten Etappe. Die erste Überraschung erleben wir an der Grenze zu Belgien: Null Kontrollen, die Grenze ist eigentlich gar nicht existent. Man merkt es nur durch das Aussehen der Autobahn. Schon irgendwie französisch. Breite Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen und alle 50 Meter eine Laterne. Und dann sind wir noch einmal überrascht: Die Autobahn geht teilweise kilometerlang schnur geradeaus! Das kenne ich so in Deutschland nicht. Auch die 120 Stundenkilometer sind für uns kein Problem, wir sind ja schließlich im Urlaub und außerdem mit dem Cabrio unterwegs.

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Und nun geht auch das Dach auf! Es ist noch etwas frisch, aber mit einem Schal um den Hals passt das schon. Nach der kurzen Pause auf einem ebenfalls riesigen Rastplatz starten wir gestärkt in die europäische Hauptstadt. Irgendwann gegen 13:30 h steht der Audi sicher in einer hermetisch abgeriegelten Tiefgarage und wir checken im Motel One in der Rue Royal ein.

Es sollte sich zeigen, dass das Hotel sehr gut gewählt war, weil wir das Stadtzentrum ganz locker in wenigen MinutRastplatz-1en zu Fuß erreichen konnten. Also ab in die Stadt!

 

Brüssel – Tag 1

Kurz eingecheckt, die Koffer abgestellt (Männer packen sie ja bekanntlich nicht aus!) und schon sind wir bereit für die Stadt.

Es sind echt nur ein paar Minuten zu Fuß und wir sind mitten drin. Wir wussten nicht genau, was uns dort für eine Stimmung erwarten würde, nur wenige Wochen nach den fürchterlichen Anschlägen. Aber das muss man den Belgiern lassen. Sie haben das Ganze wirklich gut überwunden. Wenn da nicht immer wieder schwer bewaffnete Militärs und Polizisten wären, könnte man meinen, es wäre nichts passiert. Ach ja, und da Meer von Blumen und Kerzen in der Innenstadt macht doch sehr nachdenklich.

Bruessel-2016_05-15Das sind aber auch die einzigen Anzeichen, die an diese schlimme Geschichte erinnern. Die Menschen haben ihre Leichtigkeit und Fröhlichkeit nicht verloren – und das ist gut so. Überall herrscht eine gute Stimmung, Menschen singen und tanzen auf der Strasse. Wir haben wirklich viele nette, fröhliche, junge Leute erlebt, eine wirklich fröhliche Stimmung.

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Die Stadt ist eine wunderbare Mischung aus tollen alten Gebäuden und dazwischen immer wieder moderne Architektur. In Brüssel ist es aber gelungen, diese beiden Elemente in den meisten Fällen wunderbar zu verbinden.

Und dann ist da immer dieses irgendwie „französische“ Flair. Das kann wohl an der Sprache liegen, sicher aber auch an der Art zu leben. Was aber definitiv anders ist, ist die Offenheit Menschen gegenüber, die nicht Französisch sprechen. Wir sind mit unserem Englisch wunderbar durchgekommen, und das ist in Frankreich nicht unbedingt auch so.

Bruessel-2016_05-5Da wir im Urlaub gerne auch die kulinarische Seite unserer Gastgeber kennenlernen, sind wir auch in dieser Beziehung jenseits von Wiener Schnitzel und Pizza unterwegs.

 

 

 

 

 

Mittags finden wir ein kleines Lokal, das mit Fish & Chips lockt – und das probieren wir dann einfach mal aus.

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Gute Idee! Fish auf Äthiopische Art. Gut gewürzt und richtig lecker. Dazu noch zwei Biere, von denen wir noch nie etwas gehört haben. Aber auch dafür ist Belgien ja bekannt!

Den ersten Tag lassen wir mit einem dunklen Leffe im Hotel ausklingen und dann fallen wir müde ins Bett.

 

Brüssel – Tag 2

Auf das Frühstück im Hotel haben wir verzichtet, weil wir es vorziehen, lieber in der Stadt ein typisches Frühstück zu genießen. In ein paar Minuten sind wir mitten drin und finden auch einen kleinen Laden, der einladend aussieht.

Bruessel-2016_05-102Genau so haben wir es uns vorgestellt. Kaffee, Croissant. Eben typisch Französisch. Wir sind also doch ein bisschen in Frankreich?

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Danach schlendern wir einfach durch die Stadt, entscheiden einfach an jeder Ecke, wo es schöner sein könnte. Genau so muss es sein. Kein Programm, dem man hinterher hetzt. Einfach sehen, wohin es uns führt. Der reine Zufall bringt uns auch zur vielbestaunten Sehenswürdigkeit: Dem Manneken Pis. Ist aber nicht wirklich eine Sensation, also gleich wieder weiter. Wir gönnen uns ein kleines Bier in der Sonne und zum Mittag suchen wir wieder das Bia Mara. Das mit Fish & Chips von gestern. Heute probieren wir den Fisch auf klassische Art und a la Jamaika. Dazu natürlich wieder zwei andere, und ebenso unbekannte Biere.

Dann bummeln wir weiter durch die Innenstadt und nachdem unsere Füße immer platter werden, beschließen wir, eine Pause im Hotel einzulegen. Im Garten finden wir eine freie Lounge und genießen es, einfach mal ein wenig zu sitzen.

Den Abend wollen wir aber nicht im Hotel sitzend verbringen. Und da hat Lukas die Idee: Er fragt in den sozialen Netzwerken, was man denn in Brüssel so machen könnte. Und von einem wildfremdem Menschen bekommen wir den ultimativen Tipp: Lauft doch etwa 20 Minuten zum Justizpalast. Dort gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man den Sonnenuntergang über Brüssel beobachten kann.

Also los geht´s: Unterwegs kommen wir noch am weltgrößten Food Truck Festival vorbei, das wir uns aber für den Rückweg aufheben. Die Aussicht, die wir kurz danach erleben, ist wirklich der Hammer: Man kann wirklich über ganz Brüssel sehen und die Sonne geht wie im Film genau in der Mitte unter. (Klicken öffnet das Panorama, danach kann noch einmal gezoomt werden!)

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Das war schon mal super – und nun, auf dem Rückweg sind wir gespannt auf das Festival. Das übertrifft unsere Erwartungen um ein Vielfaches! Wir schätzen, dass dort etwa 100 Trucks aller Größen stehen und sie bieten so ziemlich alles an, was man essen und trinken kann. Wir beschränken uns auf das, was man nicht an jeder Ecke bekommt: Croissant mit Lobster, frittierte Oliven, italienische Teigtasche mit Mortadella und Pulled Pork. Man könnte tatsächlich unendlich weiteressen. Und was in diesem Park los ist! Hunderte (tausende?) Menschen, fröhliche Stimmung und trotz der Enge keine Hektik, kein Gedränge. Viele Menschen auf engem Raum und doch geht alles irgendwie entspannt zu. Klasse!

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Zurück im Hotel lassen wir den Abend mit einem Leffe ausklingen. Bis dahin war das ein wunderbarer Besuch in Brüssel. Und das sollte auch bei der Rückfahrt so bleiben.