Was wir früher regelmäßig gemacht haben, ist in den letzten Jahren seit Corona leider etwas zu kurz gekommen: Unsere Vatertagstour oder Männertour. Während der Pandemie war es nicht möglich, danach hat es aus den verschiedensten Gründen irgendwie nicht mehr geklappt.
Doch dieses Jahr sollte es wieder einmal soweit sein. Lukas hat mir zu Weihnachten diese beiden Tage geschenkt – und das war eine großartige Idee! Dafür nochmal vielen Dank!
Jetzt, am 05. und 06. April war es endlich soweit. Ursprünglich war ja mal geplant, nach Heidelberg zu fahren, aber das haben wir kurzerhand umgeplant. Das neue Ziel war das Schloß Horneck in Gundelsheim, das Lukas bereits von einem früheren Trip her kannte. Also ab an den Neckar.

Los gings am Samstag, kurz nach 10 bei strahlendem Sonnenschein! Wir beide im T-Shirt bei guten 20 Grad – was will man mehr? Die Route haben wir uns gar nicht so genau zurechtgelegt, die sollte sich während der Fahrt entwickeln 🙂
Sicher war, dass wir erst einmal Richtung Spessart starten würden und dann jeweils entscheiden, wo es uns besser gefallen sollte.
Auch mit dem Verkehr hatten wir Glück, oft waren wir fast alleine auf der Strasse und so konnten wir die Fahrt noch viel mehr genießen, unser eigenes Tempo machen und ganz entspannt vorankommen. In Rohrbrunn bogen wir ab in Richtung Wertheim, die Autobahn haben wir an diesem Wochenende mal komplett ignoriert – wir wollten ja auch die Fahrt genießen und bei diesem Wetter war das so sensationell möglich!
Jetzt also durch den wunderschönen Spessart, durch Wertheim und vorbei am Kloster Bronnbach in Richtung Tauberbischofsheim. Die erste kleine Pause machten wir in Lauda-Königshofen bei Webers Bäckerladen für einen kleinen Imbiss.

Während wir da in der Sonne saßen, hatte Lukas dann die Idee, unsere Tour noch etwas zu verändern, zu erweitern, zu ergänzen. Er hatte mal in einem Gasthaus kurz vor Rothenburg ob der Tauber Pause gemacht und das war wohl ganz gut in Erinnerung geblieben. Das Wetter gut zum Fahren, wir hatten genügen Zeit, die Stimmung war gut.
Also los zum Gasthaus Holdermühle. Auch dahin ging es sehr entspannt, wir waren immer wieder überrascht und erfreut, dass doch so wenig Verkehr auf den Straßen war. Kurz nach 13 Uhr sind wir dort eingetroffen und mit uns noch einige andere Gäste, als ob sie tatsächlich auf uns gewartet haben 🙂

Eine Besonderheit an diesem wunderschönen Ausflugsziel ist, dass es genau auf der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg steht – und es gut möglich ist, dass Lukas in Baden-Württemberg gegessen hat, und ich in Bayern!


Bayern oder BaWü war uns da aber noch vollkommen egal. Wichtig war, dass wir sehr lecker gegessen und getrunken haben. Zum ersten mal dunkles, alkoholfreies Hefeweizen und eine Grenzpizza (eine Hälfte mit schwäbischen Maultaschen, die andere mit fränkischen Bratwürsten) für Lukas und Bärlauchbratwürste für mich. Alles war sehr lecker und wir haben die Zeit in der Frühlingssonne in vollen Zügen genossen.


Auch wenn es dort super schön war, mussten wir dann doch irgendwann weiter, denn nun wartete unser eigentliches Tagesziel auf uns: Schloß Horneck in Gundelsheim. Auch die Fahrt dorthin gingen wir wieder sehr gemütlich an, ließen uns Zeit und genossen einfach das herrliche Wetter und die wunderschöne Gegend.
Die letzten paar Kilometer konnten wir dann mal wieder die „kürzeste Strecke“ von Google Maps bestaunen. Irgendwas zwischen Feldweg und Ortsverbindungsstraße, kaum breit genug für entgegenkommende Fahrzeuge, aber dafür auch so gut wie kein Verkehr.
Kurz nach 16 Uhr hatten wir dann unser Ziel erreicht und trafen im Schloß Horneck in Gundelsheim ein. Wie Lukas es schon angekündigt hatte, ein tolles Hotel mit einem gewissen Flair, irgendwie vornehm und altehrwürdig, dabei aber trotzdem modern und nicht überspannt. Ein toller Ort für eine kleine Auszeit.


Durch die erhöhte Lage oberhalb des Neckar gab es obendrein noch einen herrlichen Ausblick ins Flußtal

Auch wenn wir nun das Ziel erreicht hatten, hieß das noch lange nicht, dass der Tag gelaufen wäre. Im Gegenteil, jetzt sind wir gelaufen – und zwar hinunter ins Dorf und haben uns da 2 Besenwirtschaften angesehen. Ich hatte die Bezeichnung Besen in diesem Zusammenhang noch nicht gehört und wenn es jemand auch so geht, hier das, was Wikipedia dazu weiß:
Besenwirtschaften sind saisonal geöffnete Weinausschankbetriebe, in denen der Erzeuger (Winzer) seinen selbst erzeugten Wein ausschenken darf.
Je nach Herkunftsgebiet unterscheiden sich die Bezeichnungen von Besenwirtschaften stark. Am weitesten verbreitet sind:[1]
- Besen – Besenwirtschaft (Württemberg und Schweiz sowie Sachsen[2])
- Strauße – Straußwirtschaft (Rheinland und Rheinhessen)
- Kränzle – Kranzwirtschaft (Baden)
- Rädle – Rädlewirtschaft (Bodenseeregion)
- Häcke – Heckenwirtschaft / Maienwirtschaft (Franken)
- Buschenschank / Leutgebschank (Österreich)
Wir kehrten also in die Besenwirtschaft „zur alten Kelter“ ein und hatten Glück, dass gerade jemand einen Tisch im Hof frei gemacht hat, sonst war nämlich jeder Platz besetzt!
Und wenn wir schon mal in einem schwäbischen Weinanbaugebiet sind, dann gibts natürlich auch Wein und regionale Spezialitäten. Wir bestellten uns also Muskattrollinger und Riesling, dazu Räubermaultaschen und ein Besenbrot. Auch hier wurden wir wieder nicht enttäuscht, alles war absolut klasse.




Am Anfang konnten wir sogar noch im T-Shirt draußen sitzen – und das Anfang April! Später wurde es dann doch etwas kühler und nach einem gelungenen Abend stapften wir dann irgendwann wieder den Berg hoch in Richtung Schloßhotel.
Das war also Tag 1 unserer Tour 2025. Da hat alles perfekt gepasst und wir haben in vollen Zügen genossen. Morgen geht es dann wieder zurück nach Haibach, aber auch das ganz entspannt.






