Das heutige Ziel ist Montreal, nach Toronto die zweitgrößte Stadt in Kanada. Mit immerhin knapp 3,7 Millionen Einwohnern fast genau so groß, wie Berlin.
Beginnen wir aber von vorne.
Frühstück

Ein Raum wie im Museum, aber nicht so steril und ohne Leben. Hier passt wirklich jedes noch so kleine Detail. Wir haben uns in den wenigen Stunden richtig in dieses Haus und seinen Bewohner verliebt. Hier hat man das beste Beispiel vor Augen, dass „alt“ nicht schlecht sein muss, wenn es mit Stil und viel Liebe zum Detail eingesetzt wird.

Auch hier sieht man, dass das nicht nur auf den Teller gelegt ist, da hat sich jemand einfach bemüht (und es geschafft!), das Frühstück schön herzurichten. Das Brötchen war noch warm, der Muffin mit Sicherheit selbst gebacken. Passt wieder zum Ambiente!
… wie übrigens auch der Zimmerschlüssel. Wie meinte der Besitzer? Old Man, Old House, Old Key.
Dann müssen wir uns vom Ruby Manor und bald darauf von Gananoque verabschieden. Wieder einmal geht es kurz zu Metro, damit wir uns für heute Mittag und Abend eine Kleinigkeit zu Essen und ein paar Flaschen Wasser für die nächsten Tage mitnehmen können. Der Plan ist, dass wir die Mittagspause irgendwo unterwegs verbringen, uns ein schönes Plätzchen suchen und dort einfach Picknicken.
1000 Islands Tower
Bevor es aber soweit ist, haben wir kurzfristig noch ein Ziel eingebaut: den 1000 Islands Tower. Schon unser dritter Aussichtsturm, aber dieses mal nicht in einer Stadt, sondern eben in den 1000 Islands. Und auch das war wieder eine gute Entscheidung.
Schon die kurze Fahrt dahin führte uns über eine wohl schon etwas ältere, aber trotzdem sehr sehenswerte Brücke auf Hill Island, kurz dahinter ist dann die Grenze zu den USA.
Die 5 Dollar Maut waren gut angelegt. Kurz dahinter steht dann der Aussichtsturm, den wir besichtigen wollen.
Beim Bezahlen hören wir plötzlich, dass jemand Deutsch spricht und einem anderen Besucher erklärt, wann der Aufzug wieder fährt. Tatsächlich ist dort ein deutsches Ehepaar beschäftigt, dass vor 13 Jahren nach Kanada ausgewandert ist. So erfahren wir viele interessante Details zur Region, und auch, dass die berühmte Thousand Islands Soße tatsächlich hier von der Frau eines Fischers erfunden wurde. Sie hat ihm diese zusammengerührt, dass er den gegrillten Fisch in den Wäldern etwas verfeinern kann. Again what learned, würde Lothar sagen 🙂
Vom Turm hat man wirklich einen weiten Ausblick auf die kleinen Inseln und auch ins benachbarte Amerika.
Jetzt wurde es aber Zeit, dass wir uns auf den Weg machten. Zuerst ging es zurück auf den Highway 401, bis wir nach etwa 70 Kilometern wieder abfuhren. Dort gab es eine kleine Küstenstraße, die über mehrere Inseln führte und wunderschön sein sollte: Der Long Sault Parkway.
Die Strecke ist wirklich sehenswert, immer wieder wechseln sich Inseln und Brücken ab. Dort war auch unsere Mittagspause geplant. Tatsächlich haben wir auch einen wirklich wunderbaren Platz gefunden, aber: Es fing an, leicht zu regnen. Sehr schade, aber im Auto war es ja trocken. Am Ende waren es wirklich nur ein paar Tropfen, aber nass ist nass.

Jetzt nach Montreal
Also weiter ans Tagesziel, jetzt ohne weitere Unterbrechung. Der Himmel wurde schon dunkler, es fielen ein paar Tropfen, aber dann hörte es auch schon wieder auf. Erst als wir unterwegs noch eine Toilettenpause einlegten, ging es richtig los. Heftiger Regen, fast schon ein Wolkenbruch. Wir mussten etwas warten, bevor wir überhaupt zum Auto rennen konnten.
Zufälligerweise war das auch genau die Grenze zwischen dem englischsprachigen und dem frankophonen Teil von Kanada. Ab jetzt waren alle Schilder nur noch auf Französisch. Mal sehen, wie eingerostet unsere Französisch-Kenntnisse sind.
Unterwegs wurde es dann wirklich bedrohlich dunkel und es gab immer wieder heftige Regenfälle. Und dann vor Montreal der wahrscheinlich obligatorische Stau. Auf 5 Spuren!
So ging es mit Stop and Go bis kurz vor die Stadt und dann wieder in normalem Tempo weiter. Um 16:30 waren wir dann am Best Western Plus Hotel, bei einem gerade wieder einsetzenden Platzregen. Wir konnten gerade so unser Gepäck aus dem Auto holen, ohne klitschnass zu werden. Dann gaben wir den Schlüssel ab, denn Parken kann man hier nicht selbst, das macht jemand vom Hotel.
Die Koffer ins Zimmer und mal ein paar Minuten die Füße hochlegen…










