
ich habe es doch gesagt, Papierteller und Plastikbesteck 🙂 Aber sonst wirklich besser als erwartet.
Irgendwie hat sich 10 Uhr bei uns als Startzeit etabliert, obwohl wir das gar nicht so fest planen. Auch heute geht es um den Dreh los. Zuerst wieder auf den Trans Canadian Highway in Richtung Breton Island und anfangs sogar mal ohne Scheibenwischer. Es war zwar wolkig, aber trocken, wenn auch trübe. Das sollte sich aber auf den knapp 300 Kilometern noch massiv ändern. Immer wieder hatten wir heftigen Regen, zum Glück wird die Fahrzeit dadurch nicht wesentlich verlängert, weil maximal 110 Km/h auch bei schlechten Wetter gehen.
Auch das ist typisch für Kanada. Die Trucks sind so groß wie eine Einliegerwohnung und irgendwie sieht man immer Rubber Duck vor sich 🙂 Wir haben ihn auf einem Parkplatz beim Einkaufen getroffen, aber das ist ein ganz gewöhnlicher Anblick.
Als wir auf Cape Breton Island fuhren war das Wetter sogar noch ganz passabel und wir recht optimistisch.




Je näher wir aber unserem Ziel, dem Cabot Trail kamen, desto mehr zog es sich zu.
Hatten wir bisher noch solche Ansichten


war es genau da, wo eigentlich eine tolle Aussicht sein sollte so:


Zum Teil ging es im Schneckentempo den Berg hinauf und wieder hinunter, bis es sich kurz vor Ingonish, unserem heutigen Tagesziel wieder aufhellte und plötzlich die Sonne da war!
Unsere Unterkunft für die nächsten beiden Tage lag schon wunderbar in der Sonne und das söhnte uns zumindest ein kleines bißchen mit dem Wetter aus. Wir hatten ein kleines Haus am Strand für uns mit direktem Blick aufs Meer. Dazu die Sonne, das hebt die Stimmung und wir genossen direkt einmal den Blick von den Gartensesseln aus.


Irgendwie hatte die Sonne dann doch einen Einfluß auf uns und hat uns motiviert, das „ausgefallene“ Stück des Cabot Trails nochmal anzugehen. Wir müssten etwa eine halbe Stunde zurück, haben erst etwas überlegt – und es dann gemacht. Zum Glück, auch weil wir auf der Strecke dann etwas essen wollten.
Also ab ins Auto und auf die Piste. Den Namen Straße verdient der Cabot Trail in großen Teilen wirklich nicht. Wie in großen Teilen Kanadas (zumindest in denen, die wir kennengelernt haben) ist der Zustand so miserabel, da gibt es Löcher, in die ein europäischer Kleinwagen passen würde. Man sieht das meist gar nicht kommen, genau wie die mittelgebirgshohen Bodenwellen und es gibt plötzlich einen Schlag, dass man am Dach anstößt.
Trotzdem, wir fahren zurück! Und dann haben wir den Cabot Trail so erlebt, wie er oft beschrieben wurde. Als eine traumhafte Strecke mit vielen tollen Ausblicken aufs tiefer liegende Meer.







Auch bei der Rückfahrt hielten sich noch ganz vereinzelte Wolken, die wir jetzt aber eher als Dekoration angesehen haben

Kurz vor unserem nächsten Ziel gab es dann schon Hinweise, was hier eine Spezialität in den Restaurants sein könnte:

Nun also zum Abendessen. Geplant hatten wir es schon zu Hause, wir haben ja viel über die Gegend gelesen. So ganz sicher, dass wir es auch durchziehen, waren wir uns aber doch nicht. Aber wir haben es getan:

für uns beide war es das erste Mal, dass wir einen ganzen Hummer gegessen haben. Aber wenn nicht hier, wo dann? Er war definitiv aus Nova Scotia, also direkt vor der Haustüre gefangen und dann können die den wohl auch zubereiten. Die können das, ob wir ihn aber essen können, ist die nächste Frage. Als ich beim Bestellen gesagt habe, dass wir noch nie einen Lobster gegessen haben, bekamen wir gleich eine Hilfestellung:

Da sind die einzelnen Schritte nacheinander erklärt. Danke (aber wir hatten schon heimlich bei Youtube geschaut und uns da Tipps geholt 🙂 )
Und dann natürlich der Abfallbehälter mit der unvermeidlichen Plastikschürze.
Man muss sich das Essen zwar hart verdienen, aber das war es wert. Der Geschmack ist wirklich ganz besonders und das Fleisch butterzart. Wir waren beide froh, dass wir das genau hier und heute gemacht haben!

So ist also auch dieser Tag noch zu einem guten Ende gekommen, wir sind mit dem Wetter und dem Cabot Trail einigermaßen ausgesöhnt. Vor ein paar Stunden waren wir von der Strecke noch total enttäuscht, nicht nur wegen der „Nicht-Sicht“ im Nebel, sondern auch ganz allgemein. Was dann aber ein paar Sonnenstrahlen ausmachen können.


