Das Comfort Inn in Bathurst erwies sich wirklich als eine sehr gute Wahl. Für ca. 85 Euro gab es sogar noch das Frühstück inklusive. Gut, es war eher die amerikanische Definition von Frühstück, aber eben besser als nichts. Und anders als die französische Art, bei der es in den letzten Hotels praktisch nur Müsli, Toast und Marmelade gab.
Da liegen wir hier ganz anders: Zusätzlich zum Toast mit Marmelade und Honig gab es Rührei, Frikadellen und Bratkartoffeln.
Würden wir in Deutschland aber anders nennen:
EI-ähnliche Masse, leicht angewärmt (oder schon wieder erkaltet?),
fleisch-ähnliche länglich-rund geformte Masse, minimal angebraten und geschmacksreduziert,
dazu Kartoffelwürfel, die so aussahen, dass ich sie lieber schon gar nicht probiert habe.
Das ganze stilgerecht von Papptellern und mit Plastikbesteck. ABER: Ketchup as much as you need!

das gab es auch noch – und das war wirklich klasse: Selbst gebackene Waffeln mit Ahornsirup. (Ich hätte wohl etwas mehr Teig nehmen sollen?)
Nach dem Frühstück besorgten wir uns gegenüber im Supermarkt noch kurz ein paar Kleinigkeiten und dann ging es südwärts auf dem Highway 11. Heutiges Ziel waren die Hopewell Rocks in der Bay of Fundy. Der Ort mit dem höchsten Tidenhub der Welt: Bis zu 16 Meter steigt und fällt das Wasser hier zweimal am Tag!
Über Miramichi, Richibucto fuhren wir in Richtung Moncton, das am oberen Ende der Bay liegt. Irgendwo auf dem Weg gab es eine kleine Pause bei Tim Hortons, einen Kaffee und einen Donut.

Ein kleiner Aspekt noch am Rande: Die Hinweisschilder sind jetzt wieder zweisprachig, zuerst in Englisch. In den letzten Tagen war alles ausschließlich auf Französisch beschildert.
Dazu muss ich aber einmal feststellen, dass es bis auf ganz wenige Ausnahmen hier kein Problem war, mit Englisch klar zu kommen. Es waren wirklich nur 3 oder 4 Leute, die ausschließlich Französisch sprachen.
Weiter also – und in Moncton über den Ausläufer der Bay of Fundy, unseren ersten Kontakt mit diesem Meeresarm. Wir wunderten uns schon hier über die seltsame Beschaffenheit des Ufers. Es sah irgendwie so aus, als wäre das Ufer durch eine starke Flut weggeschwemmt.
Dieses Aussehen gab es aber immer wieder und dann fiel es uns ein: Es ist Ebbe, das Wasser ist einfach weg und die Nebenarme der Bay of Fundy sind „leer“. Das sind wirklich ganz besondere Flussbetten, wie wir sie noch nie gesehen haben.

Niedrigwasser war an den Hopewell Rocks um 16:46 h vorhergesagt. Da wir natürlich auch die 101 Stufen auf den Meeresboden (Oder wie sagt man da? Flußboden?) hinuntersteigen und dort entlang laufen wollten, mussten wir selbstverständlich früher da sein. 15 Uhr war perfekt. Schon die Zufahrt zu dem Einlaßpunkt (Eintritt jeweils 18 Dollar) zeigte uns, dass es hier in der Hochsaison und bei gutem Wetter wohl nicht so entspannt zugehen würde.
Stichpunkt Wetter: Auf der gesamten Fahrt hat es nahezu durchgehend, mal mehr und mal weniger geregnet, trotzdem konnten wir auf den 2-spurig ausgebauten Abschnitten des Highway 11 zumindest mal 110 km/h fahren.
Und die Elch-Schilder für die Touristen waren natürlich auch immer dabei, jetzt aber in einer neuen Form
Hopewell Rocks
Das war jetzt wirklich eine sensationelle Sache. Da wo wir jetzt noch rumlaufen, werden in ein paar Stunden ein paar Meter Wasser sein. Man kann sich das gar nicht vorstellen, zumal es ja nicht eine schmale Schlucht ist, sondern ein 60 Kilometer breiter Meeresarm.
Wir sind dort „am Strand“ entlang gelaufen und haben uns die verschiedenen Höhlen und Gesteinsformationen angesehen. Danach ging es die 101 Stufen wieder hoch.
Morgen früh um 11:10 h ist dann Hochwasser und wir werden wieder da sein, um den Unterschied zu sehen.
In ein paar Minuten sind wir dann an unserem Hotel für heute. Das Shepody Bay Inn in Shepody. Was ein Juwel! Wir wurden schon super freundlich empfangen, in klarem, verständlichem Englisch angesprochen und bekamen ruck-zuck unser Zimmer: Im ersten Stock mit Meerblick. Der (ich vermute mal) Inhaber hat uns gleich gesagt, dass noch eine deutsche Familie zu Gast ist und wir haben uns auch länger mit ihnen unterhalten.
Das Beste aber war, dass er uns gleich erklärt hat, dass die Lobby gleichzeitig auch eine Bar ist und wir gerne etwas trinken können. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen! Kurz auspacken und dann wieder runter!
Ein Bier (oder zwei 🙂 ) und ein Glas Wein bitte. Dazu gibt es automatisch Popcorn (zum Bier) und Käse mit Trauben (zum Wein). Das Popcorn war mindestens eine große Salatschüssel voll (wirklich!) und der Käse mit den Trauben hätte mit ein wenig Baguette als Abendessen gereicht. Ich habe dann noch einen Whiskey getrunken und das alles sollte 31 Dollar (etwa 20 Euro) kosten!



Dabei haben wir uns immer noch wunderbar mit ihm unterhalten können und hatten einen wirklich unvergesslichen Abend.



















